Kindersterblichkeit beziffert den Anteil der Kinder,
die im Zeitraum der ersten fünf Lebensjahre sterben,
bezogen auf 1000 Lebendgeburten. Die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr
bezeichnet man als
Säuglingssterblichkeit.
Die geringste Kindersterblichkeit
gibt es laut der WHO trotz großer Schwankungen zwischen den
Ländern in der Europäischen Region. Hier kommen auf 1000
Lebendgeburten 7,9 Todesfälle innerhalb der ersten fünf
Lebensjahre (2010). Die meisten Kindertode werden in Afrika
südlich der Sahara und in Südasien verzeichnet, wobei in
fünf Ländern etwa die Hälfte aller Todesfälle registriert
werden: Indien,
Nigeria, die
Demokratische Republik Kongo,
Pakistan und
Äthiopien. In
allen diesen Ländern gibt es große Unterschiede im
Gesundheitszustand der Bevölkerung – sowohl zwischen
ländlichen und städtischen Gebieten als auch zwischen Arm
und Reich.
Jedoch gibt es auch Fortschritte. In
einigen der ärmsten Länder konnten bedeutende Erfolge
erzielt werden. So konnte beispielsweise
Malawi seine
Kindersterblichkeitsrate innerhalb von 20 Jahren um fast die
Hälfte senken. Maßnahmen waren: Erhöhung der Anzahl von
Hebammen, eine wesentlich verbesserte Impfungsquote und
Investitionen in eine verbesserte Kinderernährung.
In
Venezuela
hingegen stieg die Kindersterblichkeit im Jahr 2016 wegen
der schweren Versorgungskrise nach jahrelanger
Misswirtschaft um mehr als 30 %.
Ursachen
Perinatale Komplikationen sind
Hauptursache für die Kindersterblichkeit. Diese steht vor
allem in Entwicklungsländern zu über 50 % in Zusammenhang
mit Mangelernährung. In Subsahara-Afrika
verursachen auch Malaria und Aids
einen großen Teil der Kindersterblichkeit.
Nach Angaben von UNICEF sind Durchfall und
Pneumonien für fast ein Drittel der
Todesfälle bei unter Fünfjährigen weltweit verantwortlich,
das entspricht über zwei Millionen Toten. 90 % dieser
Todesfälle ereignen sich in Subsahara-Afrika und
Südasien.