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Kriminalität
Der Begriff der Kriminalität
(von lat. crimen „Beschuldigung, Anklage, Schuld,
Verbrechen“) orientiert sich im Wesentlichen an der juristischen
Definition der Straftat. Während sich die „Straftat“ oder der materielle
Verbrechensbegriff jedoch eher an dem individuellen Verhalten misst, werden
mit „Kriminalität“ die Straftaten als Gesamtphänomen
(Makrophänomen) bezeichnet.
Kriminalität zu messen oder zu bewerten, erscheint
schon deshalb schwierig, weil Vergleiche bei sozialen Massenphänomenen kaum
möglich sind. Da eine Gesellschaft stets im Fluss ist, sind Schwankungen
interpretativ kaum einzuordnen. Als gravierendstes Problem ist die Messung
von Hellfeld und Dunkelfeld. Die Auswertung des Hellfeldes, das nur einen
kleinen Ausschnitt der Kriminalität (die polizeilich registrierte
Kriminalität) ausmacht, ist unproblematisch und erfolgt in der Regel durch
die Analyse der Polizeilichen Kriminalstatistik. Im Vergleich zum Dunkelfeld
müsste aber die Bereitschaft ermittelt werden, Anzeige zu erstatten. Ferner
sind es stets Befragungen, Experimente oder Beobachtungen, die Auskunft über
die mögliche Kriminalität im Bezugsgebiet machen. Diese werden dann, wenn
die Erhebungen statistisch valide, repräsentativ und reliabel sind,
hochgerechnet.
Wegen dieser Unwägbarkeiten wird nicht selten
bestritten, dass überhaupt vernünftige Aussagen zur Kriminalität getätigt
werden können.
Kriminalstatistiken
sind amtliche kriminologische Statistiken, die strafbaren Verhalten
quantitativ erfassen und regional, z. B. auf Bundesländer oder auf ein
Staatsgebilde, begrenzt sind.
Kriminalstatistiken geben Aufschluss über Täter,
Opfer, Fälle, Verfahren, Schäden, strafrechtliche Folgen. Im engeren Sinne
sind dies
-
die Polizeiliche Kriminalstatistik
(PKS)
-
die staatsanwaltschaftliche Erledigungsstatistik
-
die Strafverfolgungsstatistik
-
die Strafvollzugsstatistik
Eine kriminologisch interessante Verknüpfung aller
Statistiken zu einer so genannten Verlaufsstatistik ist aufgrund der
erheblichen Datenfülle, der unterschiedlichen Datenformate und nicht zuletzt
auch aufgrund des Datenschutzes derzeit technisch und auch rechtlich
unmöglich.
Kriminalstatistiken erscheinen anonym, um einen
Überblick über die
Kriminalitätslage zu bringen. Dabei können die Kriminalitätsstatistiken
nicht zur Diagnose oder zur Prognose verwendet werden, denn das abgebildete
Kriminalitätsgeschehen zeigt lediglich die polizei- und justizbekannten
Taten auf (so genanntes Hellfeld).
Die folgende Ländervergeliche sind also wie alle
Statistiken mit Vorsicht zu geniessen.
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Quellen
Bildnachweis
Weblinks