Die Infrastruktur (von
lateinisch infra ‚unterhalb‘ und structura ‚Zusammenfügung‘) ist im übertragenen Sinn ein Unterbau.
Sie umfasst alle langlebigen Einrichtungen materieller
oder institutioneller Art, die das Funktionieren einer
arbeitsteiligen Volkswirtschaft begünstigen.
Infrastruktur und Suprastruktur sind Begriffe, die erstmals von der NATO verwendet
wurden. Die Infrastruktur bezeichnete ursprünglich die im Boden befindlichen
Leitungen, wie Pipelines, Rohrleitungen und Kabel.
Die Planung, Erstellung und Instandhaltung
bestimmter Arten der Infrastruktur wird zum Teil als Aufgabe des Staates
oder ihm assoziierter Organe (öffentlich-rechtliche Einrichtungen,
öffentliche Unternehmen) im Rahmen der
Daseinsvorsorge angesehen. Die Erstellung einer öffentlichen
Infrastruktur wird meist durch Steuergelder finanziert.
Im Zuge der Privatisierung von
öffentlichen/staatlichen Betrieben und staatlichen Aufgaben werden
insbesondere Erstellung und Instandhaltung der Infrastruktur vermehrt
privaten bzw. privatrechtlich organisierten Firmen übertragen. Die Planungs-
und Regulierungshoheit bleibt aber weiterhin beim Staat.
Der Begriff Infrastruktur wird inzwischen auch analog zur Kennzeichnung technischer Grundeinrichtungen im privatwirtschaftlichen Bereich, beispielsweise in Unternehmen, verwendet. So können unter anderem verwaltete Straßen, Gebäude und technische Grunddienste, wie Strom oder Kommunikation in Industrieparks oder Büroanlagen auch als Infrastruktur verstanden werden. In den Unternehmen
selbst hat sich in den letzten Jahren auch der Begriff IT-Infrastruktur durchgesetzt.
Arten der öffentlichen Infrastruktur
Technische Infrastruktur
- Stoffliche Ver- und Entsorgung: Müllentsorgung, Abwasser, Wertstoffverwertung, Trinkwasser
- Energieversorgung, Elektroenergie, Gasversorgung, Fernwärme,
Tankstellennetz
- Kommunikation: Rundfunk, Internet, Festnetz-Telefonie, Mobilfunk
- Verkehrsinfrastruktur: öffentlicher Verkehr mit Binnengewässern, Seeschifffahrt, Eisenbahnen (Nah- und
Fernbahn), Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV
und Personenfernverkehr
Fernbus), Luftverkehr, Flughäfen, Straßen, Navigationsfunksender für Luft- und Seefahrzeuge; sowie Individualverkehr:
Straßen,
Radwege,
Radwanderwege, etc.
- Währungssystem
Soziale Infrastruktur
- Bildungssystem,
Bildungseinrichtungen mit
Bibliotheken, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen,
Forschungseinrichtungen etc..
- Dienstleistungennmit Kinderbetreuungs-Einrichtungen, Pflegediensten
etc..
- Gesundheitssystem mit Krankenhäusern, Rettungsdiensten
- Kulturelle
Einrichtungennmit Ausstellungsräumen,, Bibliotheken, Museenetc..
- Öffentliche Sicherheit: Bevölkerungsschutz,,
Polizei,Verteidigung, etc..
Nichtstaatliche Infrastruktur
Infrastruktur-Anlagestrategien sind Kapitalanlagen in Unternehmen, die die Netzwerke und Einrichtungen zur Grundversorgung von Haushalten und Unternehmen besitzen oder betreiben. Diese werden teilweise auch über spezialisierte Infrastrukturfonds getätigt.
Die wirtschaftsnahen, ökonomischen Bereiche der Infrastruktur charakterisieren sich dadurch, dass der Empfänger bereit ist, für diese Dienstleistungen zu bezahlen. Nichtstaatliche Investoren erwerben das Eigentum an einer Infrastruktureinrichtung, wie z. B. einer Mautstraße oder einem Pipeline-Netz. Dies geschieht im Rahmen von Privatisierungen, Verkäufen von privat gehaltenen Unternehmen oder durch die Errichtung und den daran anschließenden Betrieb. Die Leistung wird der Allgemeinheit typischerweise gegen Entgelt zur Verfügung gestellt.
Investitionen in die soziale Infrastruktur sind häufig Kooperationen im Rahmen einer Public Private Partnerships (PPP) oder einer Private Finance Initiative (PFI) zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Der Staat erbringt weiterhin die Dienstleistung, während sich die eigentlichen Vermögenswerte, je nach Modell, nicht in Staatseigentum befinden und/oder von nichtstaatlichen Investoren errichtet, betrieben und unterhalten werden. Es gibt unterschiedliche Modelle, die sich nach dem Ausmaß an Verantwortung des nichtstaatlichen Investors unterscheiden. Die soziale Infrastruktur besteht aus Leistungen und Einrichtungen mit starken positiven externen Effekten, die als freie oder subventionierte Güter zur Verfügung gestellt werden.