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Welthunger
Mit dem Ausdruck Welthunger wird die Situation
beschrieben, dass auf der Welt Menschen unter
Unter- und
Mangelernährung leiden.
Nach Definition der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der
Vereinten Nationen (FAO) ist chronischer Hunger der Zustand einer
Person, der eintritt, sobald ihre Energiezufuhr dauerhaft niedriger als 2100
kcal/Tag
ist. Neben einem Energie- und Proteinmangel kann Unterernährung auch durch
das Fehlen einzelner Nährstoffe, zum Beispiel
Vitaminen
oder
Mineralstoffen, entstehen. Hiervon abzugrenzen ist Hunger, der durch
akute
Hungersnöte entsteht. Dieser wird durch Naturkatastrophen oder Konflikte
ausgelöst. Chronischer Hunger macht den überwiegenden Teil des heutigen
Welthungers aus.
Laut dem
Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) leiden rund 870
Millionen Menschen weltweit an Hunger, etwa jeder achte (12%). Nach Angaben
der FAO ist die Zahl der Hungernden seit 1990 zurückgegangen. Dort litten
noch eine Milliarde Menschen an Hunger (18,6% der Weltbevölkerung 1990).[4]
An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben mehr Menschen als an
HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Jedes Jahr sterben etwa
8,8 Millionen Menschen an Hunger, was einem Todesfall alle 3 Sekunden
entspricht (Stand 2007).[5]
Häufig sind Kinder betroffen, jedes vierte ist in Entwicklungsländern
untergewichtig.[6]
Die meisten Hungernden leben in
Asien und der
Pazifikregion (524 Millionen), gefolgt von
Afrika
südlich der Sahara (206 Millionen). Auch in
Lateinamerika (52 Millionen), dem Nahen Osten (38 Millionen) und vielen
osteuropäischen Ländern ist Hunger ein Problem. Die meisten Hungernden
leben in
Entwicklungsländern (820 Millionen).
Quellen
Bildnachweis
Weblinks
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