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Erwerbspersonenpotential

Das Erwerbspersonenpotenzial als Maß für das Arbeitskräfteangebot umfasst nach Definition des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Summe aus Erwerbstätigen, Erwerbslosen und Stiller Reserve. Dem Gabler-Wirtschaftslexion zufolge wird das Erwerbspersonenpotenzial an der Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter gemessen und ist ein Maß für das im Inland maximal zur Verfügung stehende Arbeitskräfteangebot.

Der Begriff Erwerbspersonenpotenzial bezieht sich auf mehr Menschen als das der Begriff Erwerbspersonen. Die Definitionsmenge besteht bei Letzterem aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen. Der Begriff Erwerbspersonenpotenzial berücksichtigt hingegen auch die Stille Reserve. Da das IAB, anders als das Gabler-Lexikon, nicht alle erwerbsfähigen Erwerbspersonen, die weder erwerbstätig noch arbeitslos gemeldet sind, zur Stillen Reserve zählt, sondern nur diejenigen, die unter günstigeren Arbeitsmarktbedingungen bereit wären, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, muss dem IAB, aber nicht dem Gabler-Wirtschaftslexion zufolge die Größe der Stillen Reserve geschätzt werden, da die Zahl der Arbeitswilligen in offiziellen Statistiken im Gegensatz zur Zahl der Erwerbsfähigen nicht erfasst wird.

Definition

Die übliche Erfassung von Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit gibt kein vollständiges Bild des Arbeitsmarktes, weil im Konjunkturabschwung ein Teil derjenigen aus den Statistiken verschwindet, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Obwohl sie nicht mehr erwerbstätig sind, taucht dieser Teil nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. Umgekehrt wird im Konjunkturaufschwung ein Teil der neuen Arbeitsplätze von Personen eingenommen, die vorher nicht als arbeitslos registriert waren. Erst die Erfassung aller Bewegungen am Arbeitsmarkt ermöglicht der Arbeitsmarktpolitik, angemessen zu reagieren.

Das Erwerbspersonenpotenzial einer Volkswirtschaft findet in der Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter eine natürliche Begrenzung. Jedoch kann die Zahl der Erwerbstätigen durch die Politik beeinflusst werden, und zwar

  • durch eine Verkürzung der Schulzeit und damit eine Verlängerung der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit,
  • durch eine Erhöhung der gesetzlichen Regelaltersgrenze (wodurch zugleich die Menge der Erwerbsfähigen durch Neufestsetzung der entsprechenden Altersobergrenze neu definiert wird),
  • durch Schaffung weiterer Anreize zu einem späteren Renteneintritt,
  • durch eine Förderung des Zuzugs qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland (Arbeitsmigration; auch hierdurch wird das Erwerbspersonenpotenzial erhöht) und
  • durch Anreize zur Erhöhung der Frauenerwerbsquote; konkret kann z. B. die Bereitschaft zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit durch Schaffung von Betreuungsmöglichkeiten gefördert werden.

Übersicht der Situation in Deutschland

Grafik Arbeitsmarktsituation in Deutschland

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Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis

  • Grafik via Wikipedia: Diese Datei erreicht nicht die für einen urheberrechtlichen Schutz nötige Schöpfungshöhe.