Länderdaten > Ressourcen > Glossar > Unterernährung
Unterernährung - Hunger
Das Wort Hunger
steht im losen Sprachgebrauch auch für Unterernährung.
Unterernährung,
auch quantitative Mangelernährung genannt, ist jene Form der
Fehlernährung, die zu einer negativen Energiebilanz und zu einem
geringeren Körpergewicht führt. Grundsätzlich kommt es zu einer
Gewichtsreduktion, wenn dem Körper beim Stoffwechsel weniger Energie oder
Substanzen in Form von Nahrung zugeführt wird als durch Grundumsatz und
körperliche Aktivität verbraucht werden oder wenn die Nährstoffe schneller
ausgeschieden werden, als sie ersetzt werden können.
Unterernährung kann, besonders im Kindesalter, zum
Zurückbleiben in der körperlichen und geistigen Entwicklung (Untergewicht,
Kleinwuchs,
kognitive Retardierung), zu schweren Krankheiten und im Extremfall zum
Tod führen. Damit einhergehend leiden Betroffene meist unter
Eiweiß-,
Fett-,
Vitamin- und
Mineralmangel; dieser Zustand der zurückgebliebenen Entwicklung wird
auch mit dem englischen Begriff Stunting bezeichnet.
Nachweis
Es gibt verschiedene Verfahren, um festzustellen, ob
ein Mensch unterernährt ist. Die
WHO nimmt den
Body Mass Index (BMI) als
Messgröße und definiert Unterernährung so, wenn der BMI unter 18,5
liegt;
Die WHO verwendet aber die Begriffe
Mangelernährung und Unterernährung teilweise als Synonyme.
Daneben kommt auch beispielsweise das in
Großbritannien entwickelte
MUST oder das auch bei Kindern angewandte
STAMP zum Einsatz.
Mit MUST kann in fünf Schritten festgestellt werden,
ob ein Erwachsener untergewichtig ist und das Risiko einer Unterernährung
besteht, wobei auch
fettleibige Erwachsene berücksichtigt werden. Die 5 Schritte des MUST
sind:
-
Schritt 1 und 2 – Erfassung der
Ernährungskenngrößen (Größe, Gewicht, BMI, kürzlicher ungewollter
Gewichtsverlust)
-
Schritt 3 – Einschätzung der Auswirkungen einer
akuten Erkrankung
-
Schritt 4 – Berechnung des Gesamtrisikos für eine
Mangelernährung bzw. des Grades der Mangelernährung
-
Schritt 5 – Ausarbeitung eines angemessenen
Versorgungsplans anhand der Therapieleitlinien und/oder lokaler
Richtlinien.
Vorkommen
Hunger war
im Mittelalter so weit verbreitet, dass er neben
Krieg,
Pestilenz und Tod als einer der „vier
Apokalyptischen Reiter“ galt.
Hungersnöte kommen in
Industrieländern heute praktisch nicht mehr vor, aber weiterhin in
Entwicklungsländern.
Quellen
Bildnachweis
Weblinks
728x90